Die spirituelle Spielwiese – kunterbunt und mit jeder Zeile wertvolle Tipps für ein Leben in Balance.


5 einfache Möglichkeiten aus einer Identifikation auszusteigen

Hast du schon von einer psychischen Blockade gehört? Vielleicht hast du den Ausdruck „Ich bin blockiert“ auch schon einmal in einem anderen Kontext genutzt, z. B. in Prüfungssituationen, in denen das gelernte Wissen einfach nicht abgerufen werden konnte, es fühlt sich im Kopf dann wie blockiert an, kennst du das?

Ich habe bewusst zwei unterschiedliche Sätze gewählt, damit du einen Unterschied in den obigen Aussagen erkennen kannst. 1.„Ich bin blockiert!“ und 2. „In meinem Kopf fühlt es sich blockiert an!“

5 Tipps zur Identifikationsabhilfe410

Sprich es dir gerne einmal laut vor und beobachte deine körperliche Reaktion, ebenso deine geistige Haltung und das Gefühl, das sich dir mitteilt. Falls du dich neu in meinem Blog befinden solltest, wird es dir vielleicht etwas skurril vorkommen, weil du dich mit der Range deiner Ausdrucksmöglichkeiten noch nicht bewusst beschäftigt hast. Herzlich willkommen, 😊schön, dass du hier bist! 

Lernen geschieht über das Beobachten, Ausprobieren und Wiederholen. So ist es ganz selbstverständlich, dass ein Kleinkind nach etwa 9- 12 Monaten gelernt hat, sich aufzurichten und einen Schritt vor den anderen zu setzen, während es dabei immer wieder hingefallen ist, bis das Gelernte automatisiert im Gehirn als Muster abgespeichert wird und wir uns später bewusst keine Gedanken mehr machen müssen, wie das mit dem Vorwärtsgehen nun funktioniert hat.

Mir fällt Mogli aus dem Dschungelbuch ein. Er ist nicht bei den Menschen aufgewachsen, sondern hatte tierische Vorbilder wie die Wölfe, den Panther Baghira und Balou den Bären. Die Überzeugungen, die Menschen seien schlecht, konnte später durch die Liebe zu einem Mädchen revidiert werden, sodass Mogli auch die andere Seite der Wahrheit kennenlernen konnte. Das Ende vom Lied: Die Liebe siegt😊

Nein, über Märchen will ich nicht reden, wobei es auch verlockend ist…

Es gibt also tatsächlich mindestens 2 Seiten einer Medaille. Aus den unterschiedlichsten Winkeln betrachtet, sieht die Szene immer ein wenig anders aus.

Wenn ich nun behaupte:

„Ich bin blockiert!“ 

identifiziere ich mich mit allem, was mit der Blockade zusammenhängt. Körperlich werde ich vermutlich erstarrt sein, mental beleidige ich mich, wie blöd ich doch bin, nichts richtig zu können usw. psychisch wird der Sympathikus durch die andauernde Ausschüttung der Stresshormone die Zügel fest im Griff haben und einen erhöhten Herzschlag, feuchte Hände, einen oberflächlichen Atemrhythmus, Nervosität und zu Durchfall neigende Symptome aufzeigen. Ein Perspektivwechsel ist da sehr erschwert.

Währenddessen der Satz:

„In meinem Kopf fühlt es sich blockiert an!“

Wahlmöglichkeiten aufzeigt. Mein Fuß ist zeitgleich locker, der Bauch ist weich, ich atmeweiter - also scheint das Leben nicht bedroht zu sein. Weniger Stresshormone, die für oben genannte Symptome sorgen könnten, bedeutet, wenn sich mein Kopf blockiert anfühlt, ICH das ja nicht bin, was bräuchte denn der Kopf, um die angestaute Energie fließen lassen zu können? Ich kann mir also selbst Hilfe holen, dadurch fühle ich mich selbstbestimmt, falle in keine Opfer- Muster und werde mit einem tiefen, Sauerstoff einatmenden Atemzug auch wieder Zugang zu meinem Wissen erhalten.

Meine 5 wichtigsten Ersthelfer- Tools bei Denk- Blockaden:

  1. den Körper bewegen, schütteln, hüpfen, tanzen, abklopfen… alles erlaubt, um dir auf allen Ebenen zu beweisen, dass das Leben nicht in Gefahr ist. Du wirst nicht sterben, du bist in Sicherheit! (In der Tierwelt schüttelt sich ein Zebra nach Beendigung der Schockstarre wieder „lebendig“ und kann entspannt weiter grasen oder sich fortbewegen. Dadurch ist die Situation nicht mehr als traumatisch abzuspeichern.)
  2. Atme tief durch die Nase ein und töne oder hauche mit offenem Mund die Anspannung wieder aus. Der Sauerstoff wird die grauen Zellen belüften und die Aufmerksamkeit wird vom Stammhirn weg zum Frontalhirn nach vorne gelenkt, sodass du bewusste Entscheidungen treffen kannst. Das Leben ist nicht in Gefahr!
  3. Summe ein Lied, singe oder töne, schnalze mit der Zunge, puste mit den Lippen oder vielleicht kennst du noch weitere Stimmübungen, die den Vagusnerv aktivieren können.
  4. schaue dir bewusst den Raum an, einschließlich der Möbel und Gegenstände und orientiere dich. Folge mit den Augen den Linien und Kurven und kehre mit einem tiefen Seufzer wieder in die Gegenwart zurück. Die Orientierung hilft dir, das Hier und Jetzt wahrzunehmen, falls es deinen Kopf oder Gedanken über dich noch in vergangenen (Trauma-) Erfahrungen festhalten lässt.
  5. stelle dir vor, wie die Amygdala (ich habe in meinem letzten Blog- Artikel ausführlicher darüber berichtet) sich aufrichtet und vom Stammhirn weg, Richtung Stirn zeigt. Der mandelförmige Teil des Gehirns ist hauptsächlich für die Entstehung und Verarbeitung von Emotionen zuständig. Durch diese imaginäre Darstellung, du könntest sie mit einer Feder kitzeln, erhält deine Stirnlappen Aufmerksamkeit, wird mehr durchblutet und dein Fokus ist wieder auf den gegenwärtigen Moment gerichtet.

Ich hoffe, ich habe dich ein kleines Stück zu deinen Anteilen begleiten können und du hast die für dich passende Übung gefunden, um dich mehr und mehr als Ganzes wahrnehmen zu können. Alles gehört zu dir. Alles ist eins. So, wie das Helle nicht ohne das Dunkle zu erkennen ist, gehört die Wut, das Schamgefühl, die Feindseligkeit ebenso dazu, wie die Sicherheit, der Frieden, das Gewahrsein und die Freude.

Nimm dich mit der Verurteilung und Abwehrhaltung liebevoll an, du darfst Neues lernen und neu entscheiden, wer du sein magst. Je weniger du kämpfst und ablehnst, desto leichter wird die Energie frei sein und dir als Kraft und Stärke zur Verfügung stehen. Blockaden entstehen durch eine innere Abwehrhaltung gegenüber Gefühlen, Gedanken oder Situationen, die mir widerfahren, mit denen ich nicht einverstanden bin. Wenn ich lerne, all diese Vorgänge zu beobachten, „Ah, so fühlt es sich gerade in meinem Hals an- interessant!“ Dann weiß ich, dass ich das Gefühl nicht bin. Ich kann es annehmen, fließen lassen und nachspüren, was sich zeigt. Nicht selten öffnen sich Türen zu tiefsitzenden, abgespaltenen Anteilen, die nun die Chance erhalten verarbeitet und gelöst zu werden. 

Anmerkung: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, heißt es so schön. Diese neue Herangehensweise darf geübt werden. Hole dir auf jeden Fall Hilfe und Unterstützung, wenn du trotz des Aussprechens deiner Empfindungen mit dir selbst, einer oder einem guten Freund*in, das Gefühl der Überforderung verspürst.

Es darf leicht sein und du bist nicht allein!

 


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