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Der Wert der Wertschätzung

Wenn du die Person bist, die sich zu Hause um das Essen kümmert, kennst du es vermutlich. Zuerst sind es die Überlegungen im Kopf, was es heute zu Essen geben könnte. Gestern hatte sich der Sohn über Pizza freuen können, heute sollte es Nudelauflauf für die Tochter geben. So wäre es wieder ausgeglichen. Nach dem Abwägen folgt der Einkauf, das Auspacken und Einräumen der Lebensmittel und schließlich die Zubereitung. 2 Stunden später kommen die Kinder von der Schule und wirken leicht dehydriert und ausgehungert. Gut, dass das Essen bereits seine Aromen bis vor die Tür verbreitet und die Vorfreude auf die Mahlzeit steigen dürfte.

Der Wert der Wertschätzung - Blog Praxis Sandra Nachtweh

„Was gibt`s zu essen?“ Ein kritischer Blick in die Küche löst beim einen „Hmm, lecker!“ aus, bei dem anderen: „Nicht schon wieder Nudeln!“ Die Stühle werden gerückt, das Essen steht bereits angerichtet vor ihnen, 10 Minuten später sind die Teller leer und die Bäuche voll. „Muss ich abwaschen?“ Ja, musst du! Kurze Zeit später wird die Musik in den Kinderzimmern laut.

Meine Kinder bedanken sich tatsächlich für das Essen, es könnte antrainiert sein und eine höfliche Floskel, vielleicht aber auch weil sie selbst auch schon mal in der Küche stehen und sich um das Kochen kümmern. Nur so ist es meiner Meinung möglich, den Wert zu erkennen, die Zeit zu würdigen und das Miteinandersein zu schätzen.

Geht es dir nicht auch so, dass du nach einer Krankheit wieder bewusst dankbar bist für die sonst normalen Sinnesreize? Wie grandios ist es, das frische Obst schmecken und riechen zu können?

Lasst uns einen Moment mal die Innenwelt befragen und die Perspektive wechseln…

„Ich habe es gerochen. Es gibt Obstsalat. Süße Erdbeeren, saure Zitronen und frischer Mango Duft liegt in der Luft!“ Die Nase klatscht vor Freude mit ihren Flügeln und bringt eine lustvolle Welle des Genusses Richtung Zunge. „Meine Speichelproduktion ist schon in vollem Gang!“ die Geschmacksknospen der Mundschleimhaut haben jede Menge zu tun und senden die Informationen liebevoll an den Verdauungstrakt… welch achtsame Haltung untereinander zu erkennen ist, oder?

Kommunikation bewusst wertschätzend zu nutzen, muss nicht schleimig oder übertrieben sein. Es ist ein Unterschied, ob ich das Mittagessen als Quelle für Nahrung sehe oder ob ich mich bei der kochenden Person und der Mahlzeit an sich ehrlich bedanke. Kannst du das nachvollziehen?

Der Wert einer wertschätzenden Haltung ist sehr erfreulich als Welle zu beobachten. Derjenige, der Dank erhält wird ein inneres Lächeln der Wärme und Zuneigung verspüren und sich wiederum freundlich Anderen zuwenden. Es darf nur oft genug geübt werden, damit sich das Muster der Dankbarkeit vertraut und leicht anfühlt.

Nervenzellen, die oft genug feuern, werden zu starken Nervenverbindungen oder auch schnellen Autobahnen im Gehirn, die zu neuen Leitlinien werden können.

Je nachdem, wie wir groß geworden sind, haben sich unsere Glaubens- Autobahn- Netze im Gehirn verschaltet, sodass es sich vertraut und bekannt anfühlt, wenn wir diesen Gewohnheiten Folge leisten. Das heißt allerdings nicht, dass neue Gedanken oder andere Formen des Ausdrucks falsch sind, lediglich ungewohnt könnte es sein, wenn wir Lob und Anerkennung erfahren oder Wertschätzung und Dankbarkeit durch Mitmenschen erhalten, wenn wir anders groß geworden sein sollten.

„Welcher Mensch willst du sein?“ Ich finde diese Frage sehr heilsam und Herz öffnend, um Vergebung in meine Vergangenheit zu schicken. Schließlich kann ich jederzeit aussteigen aus den alten Überzeugungen und Mustern meiner Ursprungsfamilie. Da gab es oft Schuldzuweisungen und Vorwürfe in alle Richtungen, meinen Vater konnten wir selten am Tisch zu Gesicht bekommen, er zog sich mit einer Zeitung in seine Welt zurück und überließ unserer Mutter die Kommandozentrale.

Kränkungen, die wir als Kinder erfahren haben, gehen tief unter die Haut, das Resultat sind Selbstzweifel und ein mangelndes Sicherheitsgefühl. Der Mensch braucht Zuwendung und Wertschätzung.

„Ein Mangel macht Individuen, wie auch Gesellschaften krank.“

So schreibt es auch Reinhard Haller in seinem Werk „Das Wunder der Wertschätzung“, das mich inspiriert hat, dich heute einzuladen, die Welle der emotionalen Wertschätzung für dich in dein Herz zu lassen und mit anderen zu teilen. Wir sind soziale Wesen und benötigen einander, um uns selbst als Individuum erfahren zu können. Ein alter Poesiespruch, der besagt, so wie du in den Wald rufst, so schallt es zurück, macht es so deutlich. Wenn wir Liebe ernten wollen, Wertschätzung und Respekt erfahren wollen, müssen (!) wir Liebe säen. Aus einem Radieschen- Samen kann nur ein Radieschen werden. So ist das Naturgesetz.

Wie wäre es daher, beim nächsten familiären Mittagessen auf deine eigene Energie zu achten und dich verantwortungsbewusst zu beobachten, was du selbst in dem Augenblick benötigst? Ist es Unterstützung, bist du unterzuckert oder erlaubst dir nicht, konfliktive Themen zu fühlen?

Nimm dir Zeit. Schenke dir Raum für das, was gerade da ist und lass dieses Gefühl einfach von der Kraft des Atems tragen. Spüre, wo im Körper du in Resonanz gehst und fühle in der Beobachterposition nach, ohne es verändern oder wegmachen zu wollen. Eben mal da- sein.

Ein wichtiger Punkt in der wertschätzenden Kommunikation könnte die Sandwich- Regel sein, die eine Welle der Dankbarkeit auslösen kann:

  1. ein Lob
    (z.B. „Das ist ja schön, dass du so pünktlich zum Mittagessen erscheinst!“)
  2. die für dich zu kritisierende Haltung
    („das Handy stört mich, wenn wir zusammen essen. Wir können uns besser erkennen, wenn wir die Aufmerksamkeit jetzt auf uns richten. Bitte lass es doch in deinem Zimmer liegen, oder erwartest du einen wichtigen Anruf?“)
  3. eine positive Botschaft
    („Danke, dass du meinem Wunsch nachkommst, das macht mich sehr glücklich. Wie war denn dein Schultag heute?“)

Wie wirkt das Beispiel auf dich? Hast du ähnliche Erfahrungen machen können, dass die Reaktion des anderen positiver oder auch neutraler ausfällt, wenn du deine Bedürfnisse ausdrückst und die Haltung deines Gegenübers würdigst? Im Teenageralter kann das recht lustig ausgehen, wenn du verstehst, was ich meine?

Es lohnt sich wirklich, die Trigger für dich zu erkennen und sie zu lösen. Solange dich ein Widerspruch oder ein Nein auf die Palme bringen kann, ist es ein Trigger deines Körper- Gedanken- Seele- Systems. OM! Ein Atmen hilft, ein Lächeln auch- alles ist gut, wir sind alle Menschen und üben uns der Menschlichkeit. Der Planet hat es verdient, dass wir unser menschliches ICH mit Empathie, Liebe und Fürsorge versprühen, oder nicht?

Ich wünsche mir für dich, dass dich viele warme Lichtstrahlen aus deinem Herzen heraus berühren konnten, während du diesen Text bis zum Ende gelesen hast. Ich danke dir für deine Zeit und dein Interesse! Erinnere dich, du bist es wert, zu lieben. Du bist es wert, geliebt zu werden!


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