Wieso können Meinungsverschiedenheiten oder Beleidigungen von Außen eigentlich so eine immense Wirkung in mir auslösen und mein Gegenüber bleibt indessen ruhig und gelassen?
In meinem heutigen Beitrag über das Thema Konfliktbewältigung möchte ich dir nicht nur die geballte Energie hinter dem Unverständnis und der Abwehrhaltung gegenüber Konfliktsituationen erläutern, sondern vielleicht auch neue Ansätze liefern, die in dir Erkenntnisse freisetzen, um in Zukunft friedlich und selbstbestimmt auf deinem persönlichen Weg voran schreiten zu können.
Ohne Widerstand. Ohne Ego- Gehabe. Ohne Angst vor Veränderung. Geht das?
Wikipedia umschreibt einen Konflikt - hier abgekürzt - als unvereinbar oder auch unvereinbar erscheinende Interessen, Ziele oder Wertvorstellungen unterschiedlicher Personen, Gruppen, Organisationen , Staaten. Ein Konflikt ist also als ein Kampf in mir anzusehen, der sich gegen Anteile in mir richtet, die bestimmte Werte, Interessen oder Ziele verfolgen.
Wenn ich nun mit meinen inneren Überzeugungen und Weltvorstellungen an Menschen mit abweichenden Meinungen gelange, und eine geballte Ladung negativer emotionaler Energie freigesetzt wird, weil ich in meinem Energiesystem solche Trigger angesammelt haben, besteht im Inneren von mir eine Aufforderung zur Handlung, die mir unter Umständen nicht gefallen könnte.
Mein seelisches Wohlbefinden wird aus der Bahn geworfen und Seelenanteile versuchen krampfhaft durch Abwehr und Widerstand zu überleben.
Wir Menschen sind alle einzig-artig. Unsere Biografie ähnelt selten und auch die Menschen unseres Umfeldes sind unterschiedlich. Wie bin ich als Neugeborenes empfangen worden? Wie haben sich meine Eltern mir gegenüber verhalten? Wie wurde ich gesehen, gehört, verstanden?
Es sind diverse Faktoren, die für meinen Charakter verantwortlich sind. Auch die Intensität des Konflikts ist von Bedeutung, wie stark reagiert mein Nervensystem auf diese Ladung, ist das Überlebensmuster aktiviert wurden? Geht es hier um eine starke Bedrohung, sodass ich nur unbewusst über mein Stammhirn reagiere: Kampf- Flucht- Totstell- Reflex?
Manche Konflikterlebnisse gehen über einen langen Zeitraum, sodass ich kaum in den entspannten Regenerationsmodus gelangen kann, das könnte sich stark prägend auf meine psychische Instabilität auswirken. Ebenfalls ist der Zeitpunkt des Erlebens ausschlaggebend bei der Verarbeitung. Je jünger, desto weniger Widerstandskraft und Strategien zur psychischen Genesung, daher können gravierende Konflikte zu ernsthaften Traumata zählen.
Konflikte werden bei uns Menschen (und Tieren) unterschiedlich erlebt. Die Reaktion ist demnach auch sehr unterschiedlich.
Von welchen Konflikten ist hier überhaupt die Rede und reagiert jede*r gleich auf einschneidende Erlebnisse und Erfahrungen?
Wenn du z.B. eine fristlose Kündigung erhältst, dann könnte es sein, dass du diese Situation als Existenzkonflikt erlebst, weil du dir wegen der finanziellen Sicherheit Sorgen machst, deine Familie nicht versorgen kannst oder die Schulden nicht getilgt werden könnten. Du könntest aber auch erleichternd darauf reagieren und gar kein Konflikterleben spüren. Wenn die Kündigung in dir auf dein Ego trifft, könnte es auch sein, dass du einen Selbstwerteinbruch erlebst, da du dich abgelehnt oder weniger liebenswert wahrnehmen könntest. Alleinseins-, Sorge-, Attacke-, Überforderungskonflikte, oder doch eher Sprachlosigkeits-, Identitäts- oder Revierkonflikte?
Nur um noch einige andere Möglichkeiten deutlich zu machen.
Was passiert nun in unserem System? Wir sind ja nicht nur Körper, der mit hohem Blutdruck/ Puls und Unruhezuständen auf Organebene reagiert, gleichzeitig stimmt sich die psychische Ebene im Denken, Fühlen, Wollen ein, das Nervensystem reagiert angespannt – sympathikoton- um Energie für den inneren Kampf bereit stellen zu können, selbst im Gehirn sollen bei Konflikterleben kreisförmige Zellveränderungen im cranialen Computertomogramm des Schädels erkennbar sein. (Erkenntnisse durch Dr. Hamer / Rainer Körner, Biologisches Heilwissen).
In der Lösungsphase beginnt der Körper sich durch den vagotonen Zustand zu regenerieren. Der Parasympathikus setzt ein, wir können aufatmen. Oftmals ist das die Phase, wo wir uns schwach/ kränklich fühlen und erst einmal nicht ganz begreifen, warum wir jetzt, wo wir eine Lösung wahrnehmen, so „durchhängen“ und uns kraftlos fühlen.
Das böse Wörtchen „Geduld“ könnte jetzt bereits ein Trigger sein.... Atme! Am besten gleich 3- 5mal tief in den Bauch.
So braucht tatsächlich alles seine Zeit. Für mich könnte es eine Ewigkeit bedeuten, während es für dich nur ein Lächeln kostet, du im Vertrauen bleibst und deinem Körper die Zeit schenkst durch das, was ihm gut tut:
Yoga? Meditation? Bewegung? Gute Ernährung? Mehr Wasser?
Sehr wünschenswert, so geerdet und angebunden im Hier und Jetzt zu sein!
Je nach Bewertung, gemachten Erfahrungen und eigenen Lösungsstrategien kann das Empfinden allerdings von 0 = kein Stress bis 10 = maximaler Stress für dich bedeuten. Da gibt es kein richtig oder falsch und auch kein besser oder schlechter. Wir sind einzigartig und reagieren anders. Vergleiche dich daher nicht mit anderen, sondern nimm dir die Zeit, dich mit deinem Atem zu verbinden und eigene Lösungen für dich zu erkennen.
Die Frage, die du dir täglich stellen könntest, um neue Erfahrungen und Möglichkeiten zu kreieren:
„Wie wird es leichter?“ oder eine Lieblingsfrage von mir: „ Welcher Mensch will ich sein?“ Denn der Mensch hat den großen Vorteil, eine bewusste WAHL treffen zu können, sodass das Steuerrad einen anderen Kurs einnehmen würde.
So einfach ist es? Steuerrad voraus! Auf das, was du wirklich willst!
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